"Da liegen die Toden wie hingemäht“ – Dieser etwas ungewöhnliche Buchtitel entstammt einer
Feldpostkarte,
die der Infanterist Friedrich Kreußer am 26. Oktober 1915 aus Lille an
das Fräulein Maria Langmandel, Gaurettersheim, schrieb.
Anhand von
Briefen und Feldpostkarten wird anschaulich der 1. Weltkrieg aus der
Sicht Unterfrankens dargestellt - Millionen Männer durchlitt und
durchlebte er die Schrecken des Ersten Weltkriegs als Soldat. Dieser
veränderte nicht nur das Leben der eingezogenen Soldaten an der Front,
sondern auch das der Hinterbliebenen in der Heimat; so auch in den
beiden Orten Gaurettersheim und Tiefenthal. Auch hundert Jahre nach dem
Ende dieses „Krieges aller Kriege“ sind seine Spuren auf den Friedhöfen
und Kriegerdenkmälern noch nachzuvollziehen, auch wenn sie nach 1945
von der Erinnerung an den noch schrecklicheren Zweiten Weltkrieg
überdeckt wurden.
Die Kriegsjahre 1914-1918 und die Nachkriegszeit
1919-1920 sind aufgrund des Ablebens der Kriegsgeneration inzwischen
aus der öffentlichen Erinnerung verschwunden. Umso wichtiger war es
uns, einen Teil dieser Geschichte wieder ans Licht zu holen. Dies
gelang uns mit diesem Buch für die Kriegsjahre 1914-1918 in den beiden
Orten Gaurettersheim und Tiefenthal
„Ich könnte gerade hinausweinen vor Schmerz“
Der Ochsenfurter Gau im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918 dargestellt am Beispiel der Marktgemeinde Bütthard
von Stefan Fach und Georg Menig
Das Buch im
Format
DIN
A 4 mit
festem
Einband und langlebiger Fadenbindung hat
474 Seiten.
Mit vielen farbigen Postkarten
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„Ich könnte gerade hinausweinen vor Schmerz und alles
zusammenschlagen vor Wut darüber, weil es doch gar kein Ende nehmen
will“, schrieb der Jäger Michael Hettiger am 28. Januar 1917 in einem
Feldpostbrief an seine Eltern in Bütthard. Mit diesen Worten beschrieb
er seine Trauer ob des Verlustes seines langjährigen Weggefährten
Martin Bausewein. „Martin war der brävste Bursche in ganz Bütthard und
ein guter Kamerad. So lange wir beieinander waren, haben wir alles
miteinander geteilt.“
Martin Bausewein war derselbe
Geburtsjahrgang wie Michael Hettiger, insoweit haben sie bereits
gemeinsam die Schulbank gedrückt. Während des Ersten Weltkrieges
gehörten sie beide dem Aschaffenburger 2. Jäger-Bataillon an. Beide
sahen die Heimat nicht wieder, beide sind auf dem rumänischen
Kriegsschauplatz gefallen. Martin Bauseweins junges Leben wurde am 5.
Dezember 1916 bei Finta Mare durch Granatsplitter ausgelöscht. Michael
Hettiger ist knapp ein Jahr später seiner schweren Verwundung aus dem
Gefecht bei Tifestii-Priana vom 11. August 1917 am Folgetag im Lazarett
erlegen.
Die beiden jungen Büttharder durchlitten neben Millionen
anderen Kriegsteilnehmern die Schrecken des Ersten Weltkrieges und
kamen darin um. Die Kriegsjahre 1914–1918 und die unmittelbare
Nachkriegszeit 1919–1920 sind aufgrund des Ablebens der
Kriegsgeneration inzwischen aus der öffentlichen Erinnerung
verschwunden – zum Teil wurden sie auch durch die Erfahrungen des noch
grausameren Zweiten Weltkriegs überlagert. Umso wichtiger war es den
Autoren, einen Teil der Geschehnisse des Ersten Weltkrieges – der auf
Friedhöfen, anhand von Kriegerdenkmälern und in Familienalben, auch im
Ochsenfurter Gau durchaus noch nachvollziehbar ist – mit all ihren
Tragödien wieder ins Bewusstsein der heutigen Generation zu holen.
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